Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie

Intensivmedizin auf der ITS

Die Intensivstation des Ev. Diakonissenkrankenhauses Leipzig ist eine wichtige Säule des anästhesiologischen Fachgebietes. Hierbei steht der kritisch kranke Mensch im Mittelpunkt.

Die Intensivstation (ITS) des Ev. Diakonissenkrankenhauses Leipzig wurde Ende 2015 neu gebaut. Sie bietet neben der langjährigen fachärztlichen und pflegerischen Behandlungskompetenz eine großzügige und moderne Einrichtung und Geräteausstattung. Hier werden jährlich über 1.000 Patienten behandelt.

Wenn Organsysteme nach großen Operationen, schweren Krankheitsverläufen, Vergiftungen oder nach Unfällen nicht mehr selbständig funktionieren, können die Ärzte und Pflegekräfte der Abteilung rund um die Uhr Körperfunktionen überwachen und gegebenenfalls mit Geräten unterstützen oder ersetzen.

Ausstattung

Dem Krankenhaus stehen für kritisch kranke Patienten derzeit 20 Betten zur Verfügung. Diese gliedern sich in

  • zwölf reguläre Intensivbehandlungsplätze,
  • vier Überwachungsbetten (Intermediate Care, IMC)  und
  • vier Plätze zur spezialisierten Entwöhnung von der Langzeitbeatmung  bei chronischen Lungenerkrankungen (Weaning).
Leistungsumfang

Es werden hier alle modernen Methoden der Intensivmedizin und Intensivpflege eingesetzt – darunter

  • invasive und nichtinvasive Beatmungsverfahren,
  • Nierenersatztherapie,
  • differenzierte Kreislaufunterstützung,
  • Wundmanagement,
  • spezielle Antibiotikatherapie,
  • regionale und systemische Schmerztherapie,
  • standardisierte klinische Ernährung.

Alle Verfahren werden nach den aktuell gültigen Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften und der Pflegewissenschaften durchgeführt.

Die Intensivstation ist interdisziplinär ausgerichtet. Das bedeutet: Patienten aller im Krankenhaus vertretenen Disziplinen werden hier fachübergreifend und in Zusammenarbeit mit jeweiligen Kliniken versorgt. Darüber hinaus arbeitet die ITS in enger Partnerschaft mit der Notaufnahme des Krankenhauses und steht jederzeit für Übernahmen aus dem Rettungsdienst zur Verfügung.

Weiterbildungsmöglichkeiten

Die Weiterbildungsassistenten der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie arbeiten während ihrer Facharztausbildung für zwölf Monate auf der Intensivstation. Die Weiterbildungsassistenten der internistischen und chirurgischen Abteilungen am Haus haben ebenfalls die Möglichkeit einer sechsmonatigen Rotation.

Nach Abschluss der Facharztweiterbildung Anästhesiologie kann die Zusatzqualifikation „Spezielle anästhesiologische Intensivmedizin“ erworben werden. Eine entsprechende Weiterbildungsermächtigung für 18 Monate liegt vor.

Intensivtagebuch

Auf einer Intensivstation befinden sich Patientinnen und Patienten häufig über einen längeren Zeitraum in einem künstlichen Koma bzw. sind vorübergehend nicht bei klarem Bewusstsein. Mit einem speziellen Tagebuch unterstützt das intensivmedizinische Behandlungsteam des Ev. Diakonissenkrankenhauses Leipzig betroffene Menschen aktiv dabei, diese Ausnahmesituation durchzustehen und im Nachhinein besser verarbeiten zu können.

Im Intensivtagebuch können sowohl Pflegekräfte als auch behandelnde Ärztinnen und Ärzte Eintragungen zum aktuellen Stand der Behandlung vornehmen. Welche Fortschritte gibt es? Aber auch: Was hat sich patientenbezogen bzw. im direkten Umfeld sonst noch ereignet? Wie lassen sich bestimmte Geräusche oder Gerüche einordnen? Auch die Angehörigen können das Tagebuch nutzen, um ihre persönlichen Eindrücke und Gefühle festzuhalten.

Es ist belegt, dass vorübergehend sedierte Patientinnen und Patienten ein erhöhtes Risiko haben, im Nachhinein eine posttraumatische Belastungsstörung zu entwickeln. Das Intensivtagebuch kann als Instrument verstanden werden, eine solche Folgeerkrankung zu vermeiden. Denn es es versetzt Betroffene in die Lage, sich aktiv mit möglicherweise durchlebten Grenzerfahrungen zu beschäftigen, bestehende Wissenslücken zu schließen und das Überstandene insgesamt etwas besser zu verarbeiten.

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Dr. med. Katharina Meyer Leitende Oberärztin Fachärztin für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin