Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig Zertifiziertes Hernienzentrum

Unser Leistungsspektrum

Im zertifizierten Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie am Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig arbeiten die chirurgischen Spezialisten eng mit Experten verschiedener Fachdisziplinen zusammen – von Internisten über Anästhesisten bis hin zu Radiologen und plastischen Chirurgen.

Behandlung

Um eine bestmögliche Vor- und Nachsorge zu gewährleisten, sind neben den stationären Disziplinen auch niedergelassene Kollegen an der sektorenübegreifenden Behandlung in unserem Fachzentrum engagiert.

Bei der operativen Versorgung einer Hernie setzen die Spezialisten im Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig vorzugsweise auf minimal-invasive Verfahren. Mit Hilfe kleiner Bauchschnitte (Nabel, Unterbauch) werden die Brüche in Vollnarkose beseitigt und das Gewebe mit Hilfe von Kunststoffnetzen (Mesh) stabilisiert.

Im Einzelfall und bei großen komplexen Brüchen kann auch eine offene Operation notwendig sein, bei der die Bruchlücke entweder mit einem Netzimplantat oder durch eine bestimmte Nahttechnik verschlossen und die Bauchdecke rekonstruiert wird.

Studien

Das Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie am Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig ist an übergreifenden Studien beteiligt. Ziel ist es, langfristig die Patientenversorgung weiter zu verbessern.

BIOLAP-Studie:

  • Beteiligung seit Mai 2018
  • aktuell 56 eingeschleuste Patienten (Stand: Mai 2020)
  • Rekrutierungsschluss: voraussichtlich Ende 2020

Bei der BIOLAP-Studie soll untersucht werden, ob bei der Verwendung von biologischem Netzmaterial zur laparoskopischen Hernienbehandlung postoperativ signifikant weniger Schmerzen auftreten als bei der Verwendung von synthetischem Netzmaterial, ohne dass es hierbei zu einer erhöhten Rezidivrate kommt.

Pro Jahr behandelt das Hernienzentrum am Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig etwa 30 Patienten, die die Haupteinschlusskriterien erfüllen (Patienten mit beidseitigen primären Leistenhernien, die für einen laparoskopischen Eingriff geeignet sind). Es werden nicht Patienten, sondern Hernien randomisiert. Bei jedem Patienten wird eine Hernie mit synthetischem Netz und die Hernie auf der anderen Seite mit einem biologischen Netz versorgt. Die teilnehmenden Patienten werden bei ihrem stationären OP-Aufenthalt erstmalig erfasst und sollen zwei Jahre durch unser Zentrum nachbeobachtet werden. Hierfür sind vier postoperative Sprechstundenvorstellungen pro Patient vorgesehen (1 Woche, 6 Monate, 1 Jahr und 2 Jahre postoperativ). Bei diesen Nachbeobachtungen werden Rezidive (erneute Leistenbrüche) und Komplikationen dokumentiert.

Außerdem werden zu jedem Zeitpunkt die Schmerzen und die Patientenzufriedenheit erfragt. Nach zwei Jahren erfahren die Patienten, auf welcher Seite sich bei ihnen das synthetische bzw. das biologische Netz befindet. Im Anschluss besteht noch die Möglichkeit, an zwei weiteren Nachsorgeuntersuchungen teilzunehmen (jeweils nach 5 und 10 Jahren).