Von Südwesteuropa nach Sachsen: Pflegefachkräfte aus Portugal starten im Leipziger Diakonissenkrankenhaus beruflich durch

Bei der Gewinnung von dringend benötigtem pflegerischem Personal beschreitet das Diakonissenkrankenhaus Leipzig neue Wege: Drei portugiesische Pflegefachkräfte haben sich für eine berufliche Karriere im Diako entschieden und nehmen hier in dieser Woche ihre Arbeit auf. Hauptgrund für den Wechsel nach Sachsen sind fehlende berufliche Perspektiven in ihrer Heimat. Engagierte Integrationspaten aus dem Kreis der Belegschaft werden sie speziell in ihrer Einarbeitungszeit aktiv unterstützen.

Der enge Draht nach Südwesteuropa wurde in den letzten zwei Jahren im mitteldeutschen Verbund von AGAPLESION geknüpft, dem das Leipziger Diakonissenkrankenhaus angehört. Im Jahr 2019 begann die Abteilung Personalmanagement in Abstimmung mit den Pflegedirektionen der Krankenhäuser damit, neue Ansätze der Fachkräftegewinnung zu entwickeln. Neben einer weiteren Verstärkung regionaler Aktivitäten wurde auch entschieden, mit einer gezielten Suche im Ausland zu beginnen. Dabei rückte Portugal ins engere Blickfeld, da in diesem Land seit Längerem eine große Zahl an Pflegekräften trotz guter Studienabschlüsse von Arbeitslosigkeit betroffen ist.

Joana (23), Marta (25) und Diogo (26) – so heißen die Neuen im Diako-Team, die den Wechsel nach Mitteldeutschland mit Unterstützung einer spezialisierten Arbeitsvermittlungsagentur erfolgreich gemeistert haben. Die Auswahlgespräche konnten Corona-bedingt nur auf digitalem Wege per Videokonferenz durchgeführt werden. Diesen schloss sich ein Deutsch-Sprachkurs in der Heimat an. Der Umzug nach Leipzig erfolgte nun bereits vor einigen Tagen, um sich hier in Ruhe wohnlich einzurichten und sich mit neuen Gegebenheiten vertraut zu machen.

Um die neuen Kolleginnen und Kollegen bestmöglich auf die neuen Aufgaben vorzubereiten, wurde im mitteldeutschen Verbund von AGAPLESION ein Integrationsprogramm gestartet. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Rahmen den Integrationspaten zu. Sie werden die portugiesischen Pflegekräfte durch ihre Einarbeitungsphase begleiten und ihnen bei allen Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Für diese wichtige Aufgabe haben sich erfahrene Diako-Beschäftigte aus dem Pflegedient freiwillig gemeldet.

Vor dem Start in ihren ersten Arbeitstag werden die drei portugiesischen Fachkräfte vom Krankenhausdirektorium und von ihren Integrationspaten offiziell in Empfang genommen und lernen ihr neues berufliches Umfeld im Rahmen einer Krankenhausführung und ersten persönlichen Vorstellungsrunden kennen.

„Wir sind sehr froh und dankbar, dass uns auf diese Weise eine wertvolle und wichtige Verstärkung des pflegerischen Bereichs gelungen ist“, sagt Katrin Völkel-Lutz als Pflegedirektorin des Diakonissenkrankenhauses Leipzig. „Ich bin davon überzeugt, dass von einer solchen Kooperation alle Beteiligten profitieren können und hoffe mit Blick auf unsere neuen Kolleginnen und Kollegen, dass sie sich gut bei uns aufgehoben fühlen.“

Es ist geplant, dass im weiteren Jahresverlauf bis zu sieben weitere arbeitssuchende Pflegekräfte aus Portugal nach Leipzig wechseln werden. Auch in anderen mitteldeutschen Einrichtungen des AGAPLESION-Verbunds ist berufliche Verstärkung aus Südwesteuropa geplant – so etwa in den Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz. Positive Erfahrungen wurden diesbezüglich bereits im Fachkrankenhaus Bethanien Hochweitzschen gesammelt, wo seit letztem Jahr eine portugiesische Fachkraft im Pflegebereich tätig ist.

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