Newsletter Januar 2024

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

das Thema Nachhaltigkeit ist auch und insbesondere für Gesundheitseinrichtungen von immenser Bedeutung. So erfordert der tägliche Krankenhausbetrieb einen hohen Energieeinsatz, zudem fallen enorme Abfallmengen an. Was aber vielen unbekannt ist: Es werden hier im Regelfall auch in erheblichem Maße klimaschädliche Treibhausgase produziert. In unserem Diakonissenkrankenhaus ist das erfreulicherweise seit einigen Wochen nicht mehr der Fall – wie das gelingen konnte, lesen Sie in dieser Ausgabe der „Diako-News“.

Und wir haben weitere Themen für Sie vorbereitet, die hoffentlich Ihr Interesse finden werden. Doch bevor Sie loslesen, wünschen wir Ihnen, Ihren Angehörigen und Behandlungsteams für das Jahr 2024 von Herzen alles Gute und Gottes Segen!

Freundliche Grüße

Dr. Olaf Richter
Ärztlicher Direktor

Katrin Völkel-Lutz
Pflegedirektorin

Dirk Herrmann
Kaufm. Geschäftsführer

Maria Beyer
Theol. Geschäftsführerin

Mit einem Intensivtagebuch zurück ins Leben finden

Auf einer Intensivstation (ITS) befinden sich Patientinnen und Patienten häufig für längere Zeit nicht bei klarem Bewusstsein. Im Leipziger Diakonissenkrankenhaus werden betroffene Menschen seit einigen Monaten mithilfe eines Tagebuchs aktiv dabei unterstützt, diese Ausnahmesituation etwas besser verarbeiten zu können.

Das Intensivtagebuch wurde von einer hauseigenen Projektgruppe entwickelt, die auch die dafür notwendigen Prozesse im Krankenhaus etablierte. Das ITS-Team kann darin persönliche Einträge zum aktuellen Stand der Behandlung vornehmen. Welche Fortschritte gibt es? Aber auch: Was hat sich patientenbezogen bzw. im direkten Umfeld sonst noch ereignet? Auch die Angehörigen dürfen es nutzen, um ihre persönlichen Eindrücke und Gefühle festzuhalten.

Im Bereich der Intensivmedizin kommt dieses behandlungsbegleitende Format hierzulande bislang nur in wenigen Krankenhäusern zum Einsatz. Dabei gilt das Intensivtagebuch bereits als eine evidenzbasierte Maßnahme mit einer langanhaltenden Wirkung für die betroffenen Patientinnen und Patienten.

Die Erfahrungen auf der Intensivstation des Diako fallen insgesamt sehr positiv aus: „Das Tagebuch kann sowohl den betroffenen Patientinnen und Patienten als auch ihren Angehörigen dabei behilflich sein, eine akut durchlebte Lebenskrise ein wenig besser zu verstehen und zu verarbeiten“, erläutert Maria Schuster, die als Intensivpflegekraft gemeinsam mit drei weiteren Fachkolleginnen und -kollegen das Intensivtagebuch erarbeitete. „Wie wir heute wissen, haben sedierte Patienten ein hohes Risiko für besonders intensive Träume und Wahrnehmungsstörungen. Das kann dazu führen, dass sie im Nachhinein eine posttraumatische Belastungsstörung entwickeln“, ergänzt Dr. Alexander Rothe als Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie, in dessen medizinischen Verantwortungsbereich auch die Intensivstation fällt. „Das Tagebuch möchte an dieser Stelle im positiven Sinne Einfluss nehmen und bestehende Ängste lindern helfen.“

Weitere Informationen: www.diako-leipzig.de/intensivtagebuch

Maria Schuster hat an der Erstellung des Intensivtagebuchs mitgewirkt und ist ebenso wie der zuständige Chefarzt Dr. Alexander Rothe von dessen langfristigen Nutzen überzeugt. Foto: Kay Zimmermann

Klimaschutz im OP dank Narkosegas-Recycling

In den westlichen Industrieländern ist der Gesundheitssektor für acht bis zehn Prozent des gesamten Ausstoßes an Treibhausgasen verantwortlich. Schuld daran sind insbesondere die Narkosegase, denen in den allermeisten Krankenhäusern – neben dem hohen Energieverbrauch und täglichen Abfallmengen – eine besonders negative Bedeutung zukommt. Dies zumindest dann, wenn sie über Fortleitungssysteme ungefiltert in die Atmosphäre abgegeben werden. Dies ist nicht nur hierzulande, sondern weltweit in nahezu allen Krankenhäusern noch der Fall.

Im Gegensatz dazu hat das Diakonissenkrankenhaus Leipzig soeben auf ein Kreislaufsystem umgerüstet, bei dem freigesetzte Narkosegase über spezielle Aktivkohlefilter aufgefangen und anschließend einem umfassenden Recyclingprozess zugeführt werden. Mit dem Unternehmen ZeoSys aus Luckenwalde wurde hierfür der geeignete Partner gefunden. Dieser stellt die dafür erforderlichen Spezialfilter zur Verfügung, mit denen alle 17 Anästhesie- Arbeitsplätze im OP-Bereich ausgestattet worden sind. Sobald der maximale Füllstand eines solchen Filters erreicht ist, wird dieser durch einen neuen ersetzt und der mit Narkosegasen beladene Filter an den Kooperationspartner nach Brandenburg zurückgesandt, wo er vollständig recycelt wird. Es ist hierbei technisch möglich, das im Filter gesammelte Narkosegas zurückzugewinnen und für einen erneuten medizinischen Einsatz aufzubereiten.

„Wir sind sehr stolz, dass es uns als einem der ersten Krankenhäuser im mitteldeutschen Raum gelungen ist, dieses innovative Kreislaufsystems konsequent einzuführen“, sagt Dr. Frank Wagner, der als Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Schmerztherapie auch der OP-Manager im Leipziger Diako ist. „Nachdem wir uns in den vergangenen Jahren intensiv damit befasst haben, Lachgas und andere besonders klimaschädliche Inhalationsnarkotika durch verträglichere Alternativen zu ersetzen, ist dies ein echter Meilenstein in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit.“

Übrigens rechnet sich die Einführung des neuen Kreislaufsystems zur Narkosegas-Rückgewinnung auch aus wirtschaftlichen Überlegungen. Denn den einmaligen Investitionskosten von rund 30.000 Euro stehen Stromeinsparungen in ungefähr gleicher Größenordnung gegenüber. Abzüglich der laufenden Kosten für die neuen Filtersysteme kann somit bereits im zweiten Betriebsjahr mit Einsparungen von rund 25.000 Euro jährlich gerechnet werden.

OP-Manager Dr. Frank Wagner präsentiert das neue Filtersystem, das im Operationsbereich des Leipziger Diako an allen Anästhesie-Arbeitsplätzen installiert worden ist. Foto: Kay Zimmermann

Leipziger Diakonissen und ihr Krankenhaus – eine besondere „Liebesgeschichte“ zum Nachlesen

Seit dem Jahr 1900 ist das im Leipziger Stadtteil Lindenau beheimatete Diakonissenkrankenhaus eine erstranginge Anlaufstelle für Menschen, die auf medizinische Hilfe angewiesen sind. Gegründet wurde es einst als Ausbildungsstätte von und für Diakonissen, die hier in einer Schwesternschaft lebten und arbeiteten. Im Leipziger Universitätsverlag ist soeben ein Buch erschienen, das sich der besonderen Geschichte dieses traditionsreichen Gesundheitsstandorts widmet.

Die druckfrische Publikation trägt den Titel „Das Leipziger Diakonissenhaus – Die Geschichte einer Schwesternschaft und ihres Krankenhauses“ und stammt von der Historikerin und Kulturwissenschaftlerin Dr. Fruzsina Müller. Über mehrere Jahre hat sie dafür in Archiven und Bibliotheken recherchiert und dabei zahlreiche neue Erkenntnisse zusammengetragen, die sie zu einem ebenso lebendigen wie wissenschaftlich profunden Gesamtbild zusammenfügt. Auf insgesamt 263 Seiten bieten sich vielfältige Einblicke sowohl in die Leipziger Stadtgeschichte und Pflege- sowie Krankenhausgeschichte als auch in die Diakoniegeschichte.

Das neue Buch zur Diako-Geschichte ist im Leipziger Universitätsverlag erschienen und für 32 Euro im Buchhandel erhältlich (Copyright: Leipziger Universitätsverlag).

Kurz gemeldet
  • Die am Diako-Standort befindliche AGAPLESION AKADEMIE hat ihr Jahresprogramm für 2024 veröffentlicht. Es umfasst auch zahlreiche Fort- und Weiterbildungsangebote für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie interessiertes Praxispersonal. Erstmals verfügbar sein werden dabei u. a. ein dreitägiger Grundkurs zum Thema Sedierung und Notfallmanagement (26.-28.04.2024) sowie ein Grundlagenkurs (28.10.2024) und Aufbaukurs (29.10.2024) zum EKG-Training für Funktionsabteilungen. Weitere Infos und Anmeldung unter: www.amd-karriere.de/akademie
  • In der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie wurden soeben die medizinischen Leitungsstrukturen durch Dr. Christoph Müller komplettiert. Als neuer 1. Oberarzt verantwortet er insbesondere die Bereiche Endoprothetik und Sportorthopädie und arbeitet dabei eng mit Chefarzt Dr. Ulf Kilian und mit dem Leitenden Oberarzt Dr. Boris Wesseler zusammen. Der 51-jährige Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie war vorher als Leiter der Departments Orthopädie im Leipziger Klinikum St. Georg tätig.
  • Immer wieder zum Jahreswechsel geben sich im Diako die Auditoren verschiedener Zertifizierungsinstitute fast schon gegenseitig die Türklinke in die Hand. Nach der am 29. September erfolgreich absolvierten Rezertifizierung zum Referenzzentrum für Hernienchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie und der am 14. November 2023 erfolgten Erstzertifizierung zum Weaning-Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (Prozess läuft noch) schlossen sich am 29. und 30. November die Rezertifizierung für das Gütesiegel „Qualitätsmanagement Akutschmerztherapie“ des TÜV Rheinland und am 11. Dezember das Überwachungsaudit unseres Darmzentrums an, das seit Jahren von der Deutschen Krebsgesellschaft anerkannt ist. Frisch im neuen Jahr folgen am 25. und 26. Januar weitere Überwachungsaudits in unserem zertifizierten Endoprothetikzentrum sowie Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkschirurgie der Maximalversorgung.

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