Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig Zentrum für Gefäßmedizin

Schwerpunkt Rückenmark-Stimulation

Die Rückenmark-Stimulation („Spinal Cord Stimulation“, kurz SCS) ist eine minimal-invasive Therapieform bei einer austherapierten peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK).

Ziel ist es, langfristig die betroffenen Extremitäten erhalten und eine adäquate Schmerztherapie durchführen zu können. Es betrifft in erster Linie Patienten, denen weder durch interventionelle noch durch operative Behandlungsverfahren geholfen werden kann, ihr Grundleiden zu verbessern.

Behandlungsmethoden

Beim SCS-Verfahren wird der hintere Strang des Rückenmarks mittels einer in den Epiduralraum eingebrachten Elektrode durch geringe Impulse stimuliert. Impulsdauer, Frequenz und Stromstärke können über ein externes Programmiergerät eingestellt und angepasst werden. Dadurch werden mehrere Effekte erzielt, wobei neben der Schmerzlinderung vor allem eine verbesserte periphere Durchblutung erreicht werden kann.

Für den Behandlungserfolg ist eine Abdeckung des Schmerzareals mit den durch die Stimulation ausgelösten Kribbelparästhesien ein wichtiges prognostisches Kriterium. Steuerung und Stromversorgung erfolgen durch einen unter der Bauchdecke implantierten Impulsgenerator, der in der Größe einem Herzschrittmacher ähnelt.

Damit ist es nicht selten möglich, auch solche Extremitäten längerfristig zu erhalten, die akut von einer Amputation bedroht waren. Neben der austherapierten pAVK stellen die Endangitis obliterans und chronische, therapierefraktäre Schmerzsyndrome die wichtigsten Indikationsgruppen dar.

Im Zentrum für Gefäßmedizin am Ev. Diakonissenkrankenhaus Leipzig wird der Eingriff stationär durchgeführt.

Simultan erfolgt die Implantation der Sonde und des Generators. Bereits im OP-Saal wird eine erste Einstellung des Generators vorgenommen. Die endgültige Einstellung erfolgt wenige Tage später.